Vasile Goldner 18.07.1913 - 01.03.2013

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Vasile Goldner

1934-1945:
1932-1938 Jura-Student in Cluj.
1937-1940 wohnte er bei den Eltern in Satu-Mare und arbeitete als Angestellter in einem Rechtsanwaltsbüro und Notariat. Schon die faschistische Regierung Rumäniens verweigerte ihm die Zulassung als Rechtsanwalt. 1937 wurde er rumänischer Soldat und mehrmals eingezogen.
1944 wurde er mit Vater, Mutter und Schwester ins Ghetto verbracht und von dort aus einen Monat später ins Lager Auschwitz-Birkenau deportiert (3.6.1944), unter den wenigen Habseligkeiten, die ihnen weggenommen wurden,  waren Geld, Schmuck und Dokumente, z.B. 35 Stück alte ungarische Gold-Kronen und Papiergeld in Forint. Nach einer Selektion verlor er seine Eltern und Schwester aus den Augen. Eine Woche später wurde er mit anderen 500 Häftlingen zusammen abtransportiert und innerhalb von drei Tagen zur Stadt Hirschberg und von dort aus nach Bunzlau (heute Boneslavice/Polen) gebracht. Dort arbeitete er als Elektriker und musste unter teilweise härtesten Bedingungen alte Panzer reparieren. Das KZ-Lager hieß Hubert Land Holzindustie Bunzlau und hatte 1100 Häftlinge.
Nach einer weiteren Selektion am 10.02.1945 verblieb er im Lager Bunzlau und wurde mit anderen (ca. 330) Häftlingen am 11.01.1945 von der Roten Armee befreit. In der russischen Zone war er zunächst in Quarantäne: Lignitz, Kattowitz, Czernowitz und in Weissrussland (Sluck) nahe Minsk. Ende August 1945 transportierten ihn die Russen von dort aus zurück nach Rumänien. Das elterliche Haus war von den vormals ungarischen und faschistischen Behörden und von der Gestapo total ausgeraubt und zerstört worden. Viele Vermögenswerte wie Ölbilder, Geige, Flügel, Möbel usw. waren verloren gegangen.

Vater: Albert Goldner, Mathematiker, Finanzbeamter (1883-1944)
  • 1900-1918 Österreich-Ungarn, Oberleutnant im 1. Weltkrieg
  • 1918-1931 rumänischer Staatsbürger. Lebte und arbeitete in Bistriz, Deva, Bozovics, Banat, Halmi, Seini.
  • 1924-1934 mit seiner Familie wohnhaft Satu-Mare
  • 1931-1936 in Cluj (Klausenburg)
  • 1936-1944 in Satu-Mare (Szatmárnémeti)
  • 1944 Mit 61 aufgrund von Krankheit (Lateral Sklerose) und Behinderung ins Vernichtungslager deportiert.
Mutter: Leontina Goldner (geb. Löbb, 1887-1944), vernichtet in Auschwitz.

Schwester: Irén Goldner (verheiratet mit Ernest (Ernö) Rotschild, 1907-1944)
  • geboren in Bozovics (Banat), damals Österreich-Ungarn.
  • Zahntechnikerin, Kunstgewerbe- und Musikstudentin, Schneiderin.
  • Eine Zeugin aus Rumänien hat vor der Vernichtung (Herbst 1944) mit ihr gesprochen. Die Zeugin lebte später in Mannheim.
Ehefrau: Irina Rapaport (geb. 23.09.1916 – gestorben in Israel 04.01.1989 Rishon Le Zion) mit ihren Eltern:

  • Vater: Samuil Rapaport (geb. 1875) Beruf: Schneider
  • Mutter: Róza Leitner (geb. 1883)
  • Schwester: Helen Rapaport (geb. 1907)
  • Bruder: Izidor Rapaport (geb. 1911)
  • Enkelinnen: Anna Braun (geb. 1934), Anna Rapaport (geb. 1940), deportiert ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau im Mai 1944 und dort vernichtet, nur Irina Rapaport überlebte den Holocaust (Zwangsarbeit in einer Munitionsfabrik in Sutthoff)

Nach 1945:
Heirat mit Irina Rapaport am 25.1.1949.
Geburt der Tochter Lya Goldner am 31.8.1955 in Satu-Mare.

1984 Auswanderung nach Israel.
1989 Tod der Ehefrau und Übersiedelung zur Tochter nach Deutschland

Lebte seit 1989 mit der Familie der Tochter in Kirchzarten (Deutschland).
Verstorben 2013.

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